ein weiterer Sch…tag im Leben der Katrin F. aus M.

Angefangen hat er mit dem süssen Geräusch von Platzregen. Und da es hier seit Wochen (mit einer winzigen Unterbrechung) dauergeregnet hat, hab ich hier jetzt Wacken live und in Farbe, jeden bek… Tag. Alles, aber auch wirklich alles ist Matschwüste. Die Hunde brauchte ich heute morgen gar nicht fragen, ob sie auf die Koppel wollten, selbst das anatolische Brüllschaf guckte mich nur verständnislos an. „Bin ich ein Fisch, oder wie, oder was?“ und rein war er wieder. Dabei kann es ihm sonst nicht nass und matschig genug sein, dem Katastrophenfussel.

Das Morgenwischen war auch nur Makulatur, oder sollte ich sagen: Schlammumverteilung? Als ich dann bereits meine Arbeitsklamotten zurechtgelegt hatte, kam das anatolische Brüllschaf darauf, es könnte einen langen Hals machen und meine schöne Strickjacke rüberziehen – vom Tisch runter und raus in den Matsch. Hätt ja ein Leckerli drin sein können. Es wurde eng zeitlich, ich also wieder wie eine Blöde hoch und etwas gesucht, was ich zu dem schwarzen Wollrock anziehen konnte, etwas, was meine momentan zu vielen Pfunde wenigstens ansatzweise kaschiert. Etwas OHNE anatolische Brüllschaftapsen drauf.

Dann los, zur Arbeit.. obenrum schick, untenrum Gummistiefel, weil… meine Auffahrt ist mittlerweile nur noch für erfahrene Motorcross-Fahrer zu befahren, also müssen die Büroschuhe im Auto warten, bis ich die Schlammpiste überquert habe. Beinahe wäre ich dann, ich befürchte es jeden Tag, in der Schlammlawine steckengeblieben mit dem Auto. Gerade noch so gerettet. Schwarzes Auto jetzt braun. Ich bin mittlerweile schmerzbefreit.

Pferdefutter holen auf dem Weg zur Arbeit. Vergessen, die Gummistiefel vorher gegen die Büroschuhe zu tauschen. Ernte mal wieder komische Blicke.

Auf Arbeit (die ich immer noch sehr mag) auch keine Ruhe, eigentlich wollte ich heute endlich mal abbummeln, aber dem war nicht so. Land unter, wie meine Auffahrt. Am Schluss konnten Cheffe und ich nicht mal mehr geradeaus denken.

Ok, raus da wieder. Jeder und sein Anhang hat mittlerweile frei (bis auf die armen Einzelhandelsschweinchen, die noch länger arbeiten dürfen). Ich falle auch noch mal kurz in einen Laden, hol ein Bierchen für das Tierchen und was zum Abendessen, denn gegessen hatte ich bis dato noch nicht. Ich freu mich auf einen ruhigen Abend.

Ich schlittere auf meine Auffahrt, das Haus, was sich ohne mich im Tiefschlaf befindet, bricht wieder in tosendes Gekläffe aus, nur die Pferde stehen noch nicht motzend am Zaun. Komisch. Nun ja, ist a) gerade trocken und b) haben sie sich bei der Knallerei vielleicht an das andere Ende der Koppel verzogen? Ich pfeife… was normalerweise dazu führt, dass die apokalyptischen Pferde (ohne Reiter) angedonnert kommen und an mir vorbei in den Stall donnern. Weil das liebe Frauli ja da schon die Krippen gefüllt hatte. Aber nix. Kein Pferd. Ich pfeif nochmal… da wiehert es aus einer Ecke, wo es eigentlich gar nicht wiehern kann und schon gar nicht sollte. Die Pferde stehen im mittleren Hundeauslauf.

Wie zum Geier sind sie da rein? Ok, vielleicht hatte ich die schmale Pforte offen gelassen, aber dadrüber ist doch der Stromdraht (was dazu führt, dass ICH mich auch immer darunter durch bücken muss). Tja… sie standen da drin. Der Stromdraht war ab. Und funkte. Ich… mit Wollrock (und WIEDER Gummistiefeln) in totaler Dunkelheit durch den Auslaufmatsch über die Matschkoppel zu den Pferden. Die Hunde, die mitbekommen hatten, dass die Pferde im Auslauf rumspackten, weil sie zwar reingekommen waren, aber nicht rauskonnten, drehten mittlerweile alle vollkommen ab, was die Pferde, die ja eh sauer waren, weil sie nicht an ihre Krippe konnten (und selbst Schuld sagen hilft da nur begrenzt), drehten auch total ab und spackten im Auslauf rum, der NICHT für Pferdehufe gedacht ist und wo viele Dinge stehen, die Pferde irre machen, wenn man im Dunkeln dagegen latscht oder sie zwischen Beinen hat, z.B. Gartenstühle. Von den Buddelkratern der Köterse mal ganz zu schweige. Ich dazwischen – und versuche, die Pferde dazu zu bekommen, wieder aus der schmalen Pforte rauszulatschen. Sie sind aber total aufgeregt. Speed meine Wolljacke um den Hals gelegt und versucht, ihn zur Pforte zu bekommen. Die ist aber hinten, und der Stall vorne, und da wollen sie hin. Beim 3. Versuch, ich fürchte schon um Füsse und sollte ich fallen auch um alle anderen Körperteile, bringe ich ihn endlich durch die Pforte, Nunu rast hinterher und ich rette mich nur durch einen gezielten Sprung in den Matsch. Die beiden Blöden in den Stall. Ich durch den Matsch hinterher tapse. Für den Imbiss nebenan ist wieder Kinozeit. Mit Ton… denn die Hunde drehen immer noch auf dem Teller. Ich bin mittlerweile halb taub und ganz sauer.

Nun folgt der ganz normale Wahnsinn. Heu rein, Stall zu, Katzen füttern, mit allen Hunden auf die Koppel, immer noch mit Wollrock, denn der ist mittlerweile eh verschlammt. Hunde wieder rein. Die müssen jetzt erstmal zwangsabtrocknen… Und ICH … gönne mir jetzt endlich ein Bier und eine Steckrübensuppe. Und nehme mir wieder mal vor, im nächsten Leben Bierdackel… erm Bierdeckel zu sammeln.

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