Silvestermorgen im Murmelland

Da ich ja gestern doch lange arbeiten musste, musste ich heute nochmal zur Grünen Mafia, die hat Bauernkoma, wenn ich zur Arbeit fahre und Fiaoabend, wenn ich wiederkomme. Wollte mich eigentlich nicht in den Silvesterlichen Großkampftag trauen, aber wat mut, dat mut. Die Pferde brauchen Späne (ja, ich weiß, die kann man sich auch in größeren Mengen liefern lassen. Kann man, wenn man nicht Katrin heißt und nur bekloppte Viecher hat, die Katzenschweine lieben es, die Ballen aufzuschlitzen. Ich nicht. Schon mal versucht, mit Katzen zu diskutieren? Also ich Ballen einzeln oder zweinzeln hol).

Bei der Grünen Mafia war ruhig, aber dann machte ich den Fehler, mir zu überlegen, noch mal nach Murmelland City einzufallen. Ganz böser Fehler. Man könnte denken, die Geschäfte würden mindestens einen Monat nicht mehr aufmachen. Dabei haben wir doch arbeitgeberfreundliches Silvester, Montag hängen wir alle wieder müde „auffe Ahbait“.

Da also nun die Geschäfte ja nie wieder öffnen werden, wurde um jeden Parkplatz, jede Flasche Sekt und vor allem jedes leckere Dingsda (Silvester kommt ja bekanntlich, wie Weihnachten, plötzlich) gekämpft. Grabenkämpfe, Guerillataktiken. Hier – haste meinen Einkaufswagen in den Hacken, Zack, weggerempelt, und dann erst die Böller, die Böller! Eltern, die Dschakeline und Kevien-Caahlos sonst nicht auch nur in die Nähe von Streichhölzern lassen, Eltern, die ihren Kindern die Angst vor jedem Dackel in die Wiege legen, bis sie schon beim Anblick eines Hundes kreischen, die selben Eltern packen den Lütten, kaum größer als ein Setzei, Knaller mit ein. Was ist aus den Knallerbsen geworden (ich hatte, als ich so klein war, übrigens immer Brötchentüten. Knallten auch und verbrannten mir weder Pfoten noch Löcher in Omas Gardinen)? Dat macht heute abend schön Bumm, Dschakeline, Papa zeigt Dich das, darfste werfen. Na toll… Glücklicherweise bin ich mir relativ sicher, dass Dschakeline nicht in meiner Nähe wohnt. Und Kevien-Caalos auch nicht. Ich hab also nur die bekloppten Gäste vom Restaurant zu fürchten (Koppel dazwischen). Die Russen, (nee, die kommen nicht, die sind schon da) wohnen glücklicherweise über die Wieke. Und sind keine Leistungssportler, so weit schmeißen die nicht. Wiege mich also in relativer Sicherheit.

Nachdem ich gesehen hab, wer heute abend alles so Feuerwerkskörper in den Händen halten wird, bin ich a) ohne was zu kaufen wieder raus (denn der Krieg verstärkte sich am Nadelöhr Kasse reziprok proportional zur Gangenge, außerdem wollte ich nicht meinen gesamten Tag mit Warten verbringen) und b) nervlich feddich. Aber ich brauchte noch ein Kabel (ja warum denn wohl? Weil das anatolische Brüllschaf Kabel liebt. LIEBT. Und mein Trockner leider eins hat. Und er es, obwohl ich es dahinter verstaut hab und es auch nicht angeschlossen war, wenn Trockner aus, davorgeholt hat. Weil er keins mehr hatte zum Zerbeissen. Im Moment probiere ich alle möglichen Knabbersachen aus, aber Kabel sind der Renner. Vielleicht eine Mangelerscheinung, zu wenig Kupfer, he? Blödes Biest. Und vor allem eins, was überall rankommt.) Kurzer Blick auf das Getümmel um mich – no way.

Es gibt da doch einen kleinen Elektrohöker am Ortsausgang, einer von denen, wo man sich fragt, wie und wovon zum Geier die leben können. Da hin. Gebrauchtes Kabel geschenkt bekommen (und zwei neue Verlängerungskabel mitgenommen, warum wohl? Was ist wohl aus den alten geworden, hm?).

Und dann noch schnell beim Tante Emma Laden was rausgezupft, der war auch erfreulich leer, dann ab nach Hause. Kriegseinsatz 1 des Tages. Jetzt müssen wir noch wieder den Kessel von Stalingrad heute abend überleben. Um 18 Uhr gehen hier die Luken sowas von dicht. Katzen, Hunde, Pferde rein und durchhalten.. Und dann haben wir – wieder ein Jahr Ruhe. Bis auf das ich das ganze Jahr irgendwelche Raketen auf den Koppeln finden werde.

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3 Antworten zu Silvestermorgen im Murmelland

  1. Marita Cordes schreibt:

    Lach Katrin, bei dir wird es nie langweilig!!!!!
    Komm gut ins neue Jahr.

  2. Petra aus der alten Heimat schreibt:

    Happy New Year! ! 🙂

  3. Jürgen Lenz schreibt:

    Ich roll mich ab……..

    Bitte schreiben Sie auch im neuen Jahr weiter.

    Liebe Grüße aus dem Sauerland senden Tina, Jürgen und SIRA

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