Wombat und Havane – 2 neue Pflegis

und genau das, was ich eigentlich nicht wollte, nämlich mir neue Tiere an die Backe binden, wo ich doch in den letzten 2 Jahren fast zu nix gekommen bin.

Tja… und dann musste in Frankreich ein Tierheim einen großen Teil seiner Zwinger schließen, und da war dat Upsilon (jetzt Wombat). Wieder ein Kellerkind, wie Pachi damals. Allerdings im Gegensatz zu ihm total scheu. Hatte dazu was geschrieben, dann kam der Anruf aus Frankreich: den kann man nicht anpacken, der mißtraut Menschen völlig, und dann beißt er auch. Wenn Du Dir nicht sicher bist, dass Du damit umkannst, ist es sinnlos, ihm die Chance zu geben.

Tja, und dann war da noch der alte Cocker, den jemand einfach nicht mehr vom Hundefriseur abgeholt hat. Nach einem Autounfall ein Vorder- und ein Hinterbein gebrochen. Alt halt, aber ….

Naja, kurz gesagt: Samstag nacht hab ich die beiden dann als letzter in der Transportreihe aus der Nähe von Oldenburg geholt (Danke Vera). Der Opa Cocker ist einfach nur easy gewesen, ließ sich gleich an der Leine führen. Aber Wombat – so war die Direktive aus Frankreich, NICHT aus der Box rauslassen, kriegt man nie wieder rein. Vera, die den Transport bis in den Norden gemacht hat, tat das zitternde Bündel, welches eingedreckt in der Ecke der Box saß, so leid, aber im Dunkeln bei der Übergabe rausnehmen und der haut vieleicht ab…. Nee. Ich also Hund in Box mitgenommen. Box muss ich noch zurückschicken, hab ich nicht vergessen.

Tja… Nun sind wie gesagt fast 2 Wochen vergangen und ich kann zuverlässig was zu den Hunden sagen:

Havanne, alter goldener Cocker.

Im Prinzip ein total cooler Hund. Irgendwie ist alles ok. Allerdings ist er sehr selbstbewusst und hat sich hier gleich mit den Jungrüden angelegt. Das geht, wenn nur ein oder 2 Rüde da rumrüden, bei mir sind es zu viele. Dann würden die ihn zerlegen. Aber das ist nicht Opas Schuld, er ist das einfach nicht gewohnt. In kleineren Rudeln geht es hier super. Havane ist ein problemloser, anspruchsloser aktiver alter Mann, der überall prima mitlaufen kann. Er ist etwas büffelig, war wohl oft gewohnt, seinen Willen zu bekommen, aber er nimmt nix krumm, ist nur freundlich, schläft ruhig im Bett 😉 – aber er kann, wenn er will, Türen öffnen. Und manchmal merkt man ihm noch seinen Unfall an, wenn er sich verlegen hat. Dann humpelt er kurz. Ansonsten hat er bestimmt noch ein paar tolle Jahre, denn er ist fit wie ein Turnschuh. Ihm wünsche ich schnell einen neuen Platz, denn er ist mit dem Rudel einfach etwas überfordert, er kann das nicht wechseln. Nein, er ist nicht gestreßt oder so, er begreift einfach nur nicht, warum er, wenn er pöbelt, kein Bein an den Boden bekommt hier. Also Cocker-Liebhaber… einen lieberen Kerl gibt es nicht. Im Prinzip verträglich mit allem. Spielt gerne und kann auch mit Wombat zusammen ein neues Zuhause finden, denn die beiden verstehen sich toll.

Wombat (Upsilon), ein junger Papillonmix) dagegen…

hat mit Hunden gar kein Problem. Er kommt aus einer Kellerhaltung mit über 50 Hunden. Im Prinzip ist er wie Austin, ein schlauer Junghund, der mit Hunden und nicht mit Menschen gelebt hat. Hundisch spricht er perferkt, er hält sich, wie Austin damals, zurück und wird sicher das Feld dann von hinten aufrollen.

Aber… er hat extreme Scheu vor Menschen. Er WÜRDE so gerne vertrauen, er sucht auch meine Nähe, kam schon in der ersten Nacht mit den Bettdackeln irgendwann heimlich ins Bett gekrochen… ABER…. man kann ihn nicht greifen. Füsseln dagegen ist cool. Ich kann ihn mittlerweile streicheln, wenn er bei mir liegt, das wird jeden Tag besser und wir stupfen auch schon mal, aber es sind MINI-SCHRITTE und jeder Druck würde dazu führen, dass das Vertrauen wieder weg ist. Er kann also nirgendwohin, wo er von jetzt auf Gleich Gassi-Gehen soll, Druck macht ihn panisch. Er guckt sich hier sehr viel ab und er wird immer besser, aber wenn er hier weggeht, dann nur in ein erfahrenes Zuhause mit eingezäuntem Garten. Es wird sicher noch eine ganze Zeitlang dauern, bis man ihm einfach ne Leine anmachen kann oder ihn auch nur ins Auto heben. Denn er würde auch zubeißen, wenn er sich bedroht fühlt, und das tut er sich schon, wenn man schnell auf ihn zugeht. Also auch auf keinen Fall kleine Kinder.

Dafür ist er im Haus und Hof ein lieber schmusiger, verspielter und problemloser Hund, der dankbar mitläuft. In seinen Augen sieht man viel Intelligenz, man kann förmlich hören, wie er versucht zu verstehen, warum die anderen keine Angst haben, selbst wenn ich hier rumboller. Er kommt sofort, wenn ich mich irgendwo hinpacke und schwups ist er am Fußende. Und langsam genießt er es auch, gekrault zu werden.

Langfristig ist er sicherlich ein Traumhund, auch für sehr aktive Menschen und wäre sicherlich happy, wenn er sich an menschenerfahrenen Hunden orientieren könnte. Denn er LIEBT Rudel!

Mehr Bilder gibt es HIER

Und ein kleines Video vom 1. Mal, das Wombat sich auf die Koppel getraut hat, gibt es HIER

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2 Antworten zu Wombat und Havane – 2 neue Pflegis

  1. Marita schreibt:

    Ich hoffe so sehr, das die beiden ein Zuhause finden und drücke die Daumen Katrin.

  2. Doris schreibt:

    Mich packt ja immer tief drinnen so eine Wujt, wenn ich über solche Schicksale lesen, aber das hilft ja niemanden. Dass du neben Job, deinen eigenen vielen Hunden und sonstigem Getier auch immer noch wieder Pflegehunde aufnimmst, find ich wirklich toll. Hut ab. Die beiden sind sehr süß, hoffentlich finden sie ein für sie passendes Zuhause. Lieben Gruß und auf das Kaffeangebot komm ich sicher zurück. 🙂

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